„Credo“: Bekenntnis und Glaube von Außen und aus dem Inneren veranschaulicht: Explosive Offenbarungen wie in Gustav Mahlers „Um Mitternacht“ oder Verherrlichung des Bösen wie in Iagos „Credo in un Dio crudel…“ aus Giuseppe Verdis „Otello” nach William Shakespeare.
Modernen Alpenländischen Klängen in Werner Pirchners nachdenklicher „Kleine Messe um C für den lieben Gott“ werden Texte von Paulo Coelho, Friedrich Nietzsche, Dante Alighieri, Kahlil Gibran und Anderen entgegengesetzt. Der Bariton Martin Achrainer, der Schauspieler Sebastian Hufschmidt und Pianist und Dirigent Daniel Linton-France beleuchten anhand von Gesang und Gedicht ein breites Spektrum von Glaube und Bekenntnis.
Martin Achrainer – Gesang
Sebastian Hufschmidt – Rezitator
Daniel Linton-France – Klavier
Weblinks zu den Künstlern:
Musikstücke ohne Reihenfolge:
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Kleine Messe um C für den lieben Gott
von Werner Pirchner (Klavierfassung)
Von der Herrlichkeit (in halber Birnenform)
Von der Fröhlichkeit
Ist Gott katholisch?
Vom Alltäglichen
Von der Traurigkeit
Lustig…geht die Welt zugrunde
Oder nit?
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II. Akt , 2. Szene „Credo in un Dio crudel che m´ha creato simile a sè…“
Iago aus Otello von Giuseppe Verdi.
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„Der Pilgrim“
Text von Friedrich Schiller Musik von Franz Schubert
Noch in meines Lebens Lenze
War ich, und ich wandert’ aus,
Und der Jugend frohe Tänze
Ließ ich des Vaters Haus.
All mein Erbteil, all mein Habe
Warf ich fröhlich glauben hin,
Und am leichten Pilgerstabe
Zog ich fort mit Kindersinn.
Denn mich trieb ein mächtig Hoffen
Und ein dunkles Glaubenswort,
»Wandle,« rief’s »der Weg ist offen,
Immer nach dem Aufgang fort.«
»Bis zu einer goldnen Pforten
Du gelangst, da gehst du ein,
Denn das Irdische wird dorten
Himmlisch, unvergänglich sein.«
Abend ward’s und wurde Morgen,
Nimmer, nimmer stand ich still,
Aber immer blieb’s verborgen,
Was ich suche, was ich will.
Berge lagen mir im Wege,
Ströme hemmten meinen Fuß,
Über Schlünde baut ich Stege,
Brücken durch den wilden Fluß.
Und zu eines Stroms Gestaden
Kam ich, der nach Morgen floß;
Froh vertrauend seinem Faden,
Warf ich mich in seinen Schoß.
Hin zu einem großen Meere
Trieb mich seiner Wellen Spiel;
Vor mir liegt’s in weiter Leere,
Näher bin ich nicht dem Ziel.
Ach, kein Steg will dahin führen,
Ach, der Himmel über mir
Will die Erde nicht berühen,
Und das Dort ist niemals hier!
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„Die Betende“
Text Friedrich von Matthisson, Musik Franz Schubert. D. 102
Laura betet! Engelharfen hallen
Frieden Gottes in ihr krankes Herz,
Und, wie Abels Opferdüfte, wallen
Ihre Seufzer himmelwärts.
Wie sie kniet, in Andacht hingegossen,
Schön, wie Raphael die Unschuld malt;
Vom Verklärungsglanze schon umflossen,
Der um Himmelswohner strahlt.
O sie fühlt, im leisen, linden Wehen,
Froh des Hocherhabnen Gegenwart,
Sieht im Geiste schon die Palmenhöhen,
Wo der Lichtkranz ihrer harrt!
So von Andacht, so von Gottvertrauen
Ihre engelreine Brust geschwellt,
Betend diese Heilige zu schauen,
Ist ein Blick in jene Welt.
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„Glaube, Hoffnung und Liebe“
Text von Christoph Johann Anton Kuffner, Musik von Franz Schubert. D.955
Glaube, hoffe, liebe!
Hältst du treu an diesen Dreien,
Wirst du nie dich selbst entzweien,
Wird dein Himmel nimmer trübe.
Glaube fest an Gott und Herz!
Glaube schwebet himmelwärts.
Mehr noch als im Sternrevier,
Lebt der Gott im Busen dir,
Wenn auch Welt und Menschen lügen,
Kann das Herz doch nimmer trügen.
Hoffe dir Unsterblichkeit,
Und hienieden beß’re Zeit!
Hoffnung ist ein schönes Licht,
Und erhellt den Weg der Pflicht.
Hoffe, aber fordre nimmer!
Tag wird mählig, was erst Schimmer.
Edel liebe, fest und rein!
Ohne Liebe bist du Stein.
Liebe läutre dein Gefühl,
Liebe leite dich ans Ziel!
Soll das Leben glücklich blühen,
Muß der Liebe Sonne glühen.
Willst du nie dich selbst entzweien,
Halte treu an diesen Dreien!
Daß nichts deinen Himmel trübe:
Glaube, hoffe, liebe!
- Eine Auswahl aus den
„Biblischen Liedern“
Op 99 von Antonin Dvorak
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„Urlicht“
aus des Knaben Wunderhorn von Gustav Mahler
O Roeschen rot!
Der Mensch liegt in groesster Noth!
Der Mensch liegt in groesster Pein!
Je lieber moecht’ ich im Himmel sein.
Da kam ich auf einen breiten Weg:
Da kam ein Engelein und wollt’ mich abweisen.
Ach nein! Ich liess mich nicht abweisen!
Ich bin von Gott und will wieder zu Gott!
Der liebe Gott wird mir ein Lichtchen geben,
Wird leuchten mir bis in das ewig selig Leben!
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„Um Mitternacht“
aus den „Rückert Liedern“ von Gustav Mahler
Um Mitternacht
Hab’ ich gewacht
Und aufgeblickt zum Himmel;
Kein Stern vom Sterngewimmel
Hat mir gelacht
Um Mitternacht.
Um Mitternacht
Hab’ ich gedacht
Hinaus in dunkle Schranken.
Es hat kein Lichtgedanken
Mir Trost gebracht
Um Mitternacht.
Um Mitternacht
Nahm ich in acht
Die Schlaege meines Herzens;
Ein einz’ger Puls des Schmerzes
War angefacht
Um Mitternacht.
Um Mitternacht
Kaempft’ ich die Schlacht,
O Menschheit, deiner Leiden;
Nicht konnt’ ich sie entscheiden
Mit meiner Macht
Um Mitternacht.
Um Mitternacht
Hab’ ich die Macht
In deine Hand gegeben!
Herr! Ueber Tod und Leben
Du haelst die Wacht
Um Mitternacht!
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„Wo find´ich Trost“
von Hugo Wolf, Text von Mörike
Eine Liebe kenn ich, die ist treu,
War getreu, solang ich sie gefunden,
Hat mit tiefem Seufzen immer neu,
Stets versöhnlich, sich mit mir verbunden.
Welcher einst mit himmlischem Gedulden
Bitter bittern Todestropfen trank,
Hing am Kreuz und büßte mein Verschulden,
Bis es in ein Meer von Gnade sank.
Und was ist’s nun, daß ich traurig bin,
Daß ich angstvoll mich am Boden winde?
Frage: Hüter, ist die Nacht bald hin?
Und: was rettet mich von Tod und Sünde?
Arges Herze! Ja gesteh’ es nur,
Du hast wieder böse Lust empfangen;
Frommer Liebe, frommer Treue Spur,
Ach, das ist auf lange nun vergangen.
Ja, daß ist’s auch, daß ich traurig bin,
Daß ich angstvoll mich am Boden winde!
Hüter, Hüter, ist die Nacht bald hin?
Und was rettet mich von Tod und Sünde?
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„Verborgenheit“
von Hugo Wolf, Text von Mörike
Laß, o Welt, o laß mich sein!
Locket nicht mit Liebesgaben,
Laßt dies Herz alleine haben
Seine Wonne, seine Pein!
Was ich traure, weiß ich nicht,
Es ist unbekanntes Wehe;
Immerdar durch Tränen sehe
Ich der Sonne liebes Licht.
Oft bin ich mir kaum bewußt,
Und die helle Freude zücket
Durch die Schwere, die mich drücket,
Wonniglich in meiner Brust.
Laß, o Welt, o laß mich sein!
Locket nicht mit Liebesgaben,
Laßt dies Herz alleine haben
Seine Wonne, seine Pein!